Es existiert | Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare by Huber Johannes

Es existiert | Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare by Huber Johannes

Autor:Huber, Johannes [Huber, Johannes]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Esoterik, Forschung, Medizin
ISBN: 9783990011867
Herausgeber: edition a
veröffentlicht: 2017-04-17T16:00:00+00:00


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Hinter das Hirn schauen

Die neue Art der Kommunikation

Die Haut.

Das Herz.

Kommunizieren ohne Worte.

Es existiert.

Unsere Kommunikation entsteht im Hirn. Dort bilden sich die Gedanken, die den einen Körper in Form von Wörtern über den Mund verlassen, und durchs Ohr in einen anderen Körper eindringen. Manchmal kommunizieren wir über die Gestik und Mimik und letzten Endes sogar über das Schweigen. Doch der Mensch kann noch viel mehr.

Es gibt ein paar Arten der Kommunikation, die nicht sichtbar sind. Was nicht heißt, dass sie nicht da ist.

Es existiert.

Die Rede ist von der Kommunikation über die Haut und über das Herz, um nur die zwei Spektakulärsten zu nennen. Aber der Reihe nach.

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie ist unsere Hülle, die Grenze zwischen Innen und Außen. In ihr stecken wir, außerhalb von ihr ist die Umwelt. Der Tastsinn liefert uns permanent Informationen von außen, wir geben uns die Hand und wir liebkosen einander. Insofern ist uns bewusst, dass wir über die Haut kommunizieren.

Nur wie?

Über einen alten Bekannten: den Nervus vagus.

Als Bindeglied zwischen Körper und Seele ist der Vagabund unter den Nerven nun auch noch für diese Kommunikation zuständig. Der Vagus nimmt Reflexe auf der Haut wahr.

Die Haut ist eine riesige Antenne, so viel weiß die Wissenschaft schon länger. Relativ neu ist, dass sie auch eine Sendestation ist. Strahlen von rund 100 Giga-Hertz kann sie aufnehmen und zurückschicken.

Die Vermittler dieser Gespräche von Haut zu Haut sind die Schweißdrüsen, wie israelische Forscher herausgefunden haben. Eine, wie der Spiegel schrieb, »atemberaubende Bestätigung« für eine bis jetzt nicht für möglich gehaltene Funktion der Haut.

Der Nervus vagus hat insofern damit zu tun, als er gewissermaßen der heiße Draht ist. Er leitet die Information, die er über die Haut aufnimmt, weiter an die Zentrale im Hirn – in dem Fall sozusagen das Callcenter – und registriert außerdem, wie dringlich die Mitteilung ist. Das erkennt er am Wasserpegel. Ist der Mensch im Stress, füllen sich die Schweißdrüsen nämlich mit Wasser.

Das erklärt, warum es schwerkranke Menschen oft als schmerzhaft empfinden, im Fieber berührt zu werden. Krankheit ist Stress, die Drüsen sind entsprechend gefüllt und reagieren anders als im Normalfall. Umgekehrt tut es älteren Menschen gut, wenn sie im Krankenbett berührt und gestreichelt werden. Sie empfinden die Hände als äußerst heilend.

Berührung hat eine Heilkraft, das gehört seit Jahrtausenden zur Weisheit der Menschheit. Klar war nur noch nicht, warum.

Plötzlich erscheint das Handauflegen nicht mehr als naive Behandlungsmethode.

Gerade heute, da die Hirnforschung ihre Bedeutung wissenschaftlich immer mehr untermauert, beobachten wir trotzdem eine völlig gegenläufige Praxis. Die ärztliche Anteilnahme, eben bestätigt, ist dabei, aus dem medizinischen Alltag zu verschwinden. Reines Psychogelaber meinen viele, egal ob Medizinstudenten oder Chefärzte.

Unser Gesundheitssystem erscheint da wie ein Raum, dessen Wände sich mehr und mehr zusammenschieben. Der wirtschaftliche Druck beschränkt die Menschlichkeit. Was nicht sein dürfte, ist Realität. Für Mitgefühl kann sich der Arzt oft keine Zeit mehr nehmen. Abfertigung im Drei-Minuten-Takt, der Nächste, bitte.

Lieber werden kranke Menschen von einer Diagnosemaschine zur nächsten geschoben, von einem Labor ins andere verwiesen, von Test zu Test geschubst. Die oft beste Medizin, das Gespräch, das Zuhören, das Angreifen, kommt zu kurz.



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